Registry

Register bieten die Möglichkeit, Elementen und deren Namen, Definitionen und Beschreibungen (in unterschiedlichen Spachen) Ids zuzuweisen.

Eine Registry ist die Softwarekomponente, die es erlaubt deren Inhalt nach den Anforderungen wie Eindeutigkeit, Persistenz und Workflow zu managen.

Die INSPIRE-Registry bietet einen zentralen Zugangspunkt für eine Reihe zentral verwalteter INSPIRE-Register und Erweiterungen des Vokabulars durch die Mitgliedsstaaten.

Austrian INSPIRE Registry

Die Austrian INSPIRE Registry basiert auf die, im Rahmen der Action 1.17 des ISA Programms (A Reusable INSPIRE Reference Platform) entwickelt Software Re3gistry, https://joinup.ec.europa.eu/solution/re3gistry. Der Zugang erfolgt über folgenden Link: https://registry.inspire.gv.at

Die Austrian INSPIRE Registry enthält das österreichische Geodatenstellen Register, mit der der Auflistung der INSPIRE Daten- & Dienste Provider und Codelisten.

Im Rahmen der INSPIRE Spezifikation wurde die Unterscheidung zwischen der Vorhaltung von Registern und Codelisten aufgrund einer übersichtlichen Gruppierung empfohlen. Codelisten umfassen die eindeutige semantische Ebene, das Vokabular, zu den INSPIRE Datenmodellen. Register dienen der eindeutigen und perssitenten Zuordnung von Themen, Applikationsschemen, Namensräumen.

Generelle Aufgabe von Registern und Registries

Governance Hiermit wird eine eindeutige Verantwortlichkeit zur Bereitstellung eines gemeinsamen kontrollierten Vokabulars definiert. Damit können Entstehung-, Einreichung- und Entscheidungsprozess nachvollziehbar über Jahre hinaus abgebildet werden. Diese Prozesskette ist gebunden an Gremien bzw. an Individuen.

Persistenz Mit dieser Funktionalität soll eine Dauerhaftigkeit eines Zuganges von digitalen Objekten logisch (Versionierung) gewährleistet werden. Dieser Zugang erfolgt über Identifikatoren, die dann als PID (persistent identifier) gekennzeichnet werden. Uniform Resource Name (URN), Persistent Uniform Resource Locator (PURL) oder Digital Object Identifier (DOI) zeigen einen Ausschnitt an webbasierten PID’s.

Veröffentlichung Mit einer Regisrty wird ein gemeinsames, erstelltes Vokabular aufgelistet und der Allgemeinheit zugänglich gemacht. Damit ergibt sich grundlegend die Möglichkeit auf bereits bestehende Überlegungen und Ergebnisse zurückzugreifen und diese ggf. qualitativ als auch quantitativ zu verbessern ohne Redundanzen erzeugen zu müssen.

Semantik und Vergleichbarkeit Es gibt eine enorme Vielfalt an Klassifizierungen, Terminologien, hierarchisch strukturierte Taxononmien, etc. Dennoch definiert das Paradigma zum kontrollierten Vokabular eine eindeutige Verbindung von einem Begriff, einer dazugehörigen Definition und Meatinformationen wie Version, Status, Verantwortlichkeit. Mit dieser Festlegung lassen sich Begriffe und deren Bedeutung als gemeinsame Semantik auf ein gemeinsames Verständnis bringen und eindeutiger vergleichen. Damit kann das je nach Fachdomäne implizierte Wissen besser verstanden und implementiert werden.

Effizienz gegenüber Informationsverlust Das durch die EU Mitgliedsstaaten abgestimmte INSPIRE Vokabular regelt die Verwendung des Vokabulars auf europäischer Ebene und spiegelt somit häufig auch nur den größten gemeinsamen Nenner wider. Jedoch besteht die ausdrückliche Möglichkeit dieses Vokabular nach den regionalen Bedürfnissen, bzw. originalen Dateninhalte zu erweitern. Mit dieser potentiellen Erweiterung von Codelisten kann ein befürchteter Informationsverlust im Zuge einer Harmonisierung abgemindert werden. Die Erweiterung sollte den Empfehlungen der INSPIRE IR, als auch Datenspezifikationen folgen.

Historie und Versionierung Jeder Begriff, Codelistenwert in der Registry (gekoppelt mit Definition, Meatinformationen und einem persistenten Identifier) unterliegt einer strengen Versionskontrolle. Jede Änderung ob nun orthografische Korrektur, Änderung der Definition oder des Status wird mit einer Historie abgebildet. Eine neue Version ist damit aber nicht zwangsläufig. Zur Vergabe einer neuen Versionsnummer sind folgende Kriterien definiert worden.

Bereitstellung von Formaten Die Inhalte der Registry werden in einer Datenbank gehalten. Um die Anwendbarkeit des Vokabulars in Richtung End User bzw. Maschinenlesbarkeit zu gewährleisten werden unterschiedlichste Formate wie XML, CSV oder RDF über die Software bereitgestellt.

Ein wichtiges Element stellt hier der Status dar. Mit valid, retired, etc. lasst sich hier die Gültigkeit ablesen, http://inspire.ec.europa.eu/registry/status/:

  • valid (Gültig): Das Element wurde akzeptiert, kann verwendet werden und ist nicht zurückgezogen oder ersetzt worden.
  • retired (Zurückgezogen):Es ist entschieden worden, dass das Element nicht mehr verwendet werden sollte. Es wurde nicht durch ein anderes Element ersetzt.
  • superseded (Ersetzt): Das Element ist durch ein anderes Element ersetzt worden und sollte nicht mehr verwendet werden.
  • submitted (Eingereicht): Das Element wurde zum Register hinzugefügt, aber das Kontrollgremium hat dem Vorschlag noch nicht zugestimmt.
  • invalid (Ungültig): Es ist entschieden worden, dass ein zuvor gültiges Element einen substantiellen Fehler enthält und es daher ungültig ist. Normalerweise sollte es durch ein korrigiertes Element ersetzt worden sein.

Generell können Codelisten / Vokabular Ergänzungen über die vorgegebenen Werte der EU INSPIRE Registry hinaus nur über nationale Register erfasst werden. Seitens NKS wurde die implementierte Austrian INSPIRE Registry als nationale Registry festgelegt (kein Federeded System aus mehreren Einzel-Registries).

Inhalt der österreichischen INSPIRE Registry

Geodatenstellen Register

Das Geodatenstellenregister in der Austrian INSPIRE Registry beinhaltet alle öffentliche und nichtöffentliche Institution, Organisationen, die als aktive als auch potentielle Bereitsteller zu INSPIRE Themen relevante Daten und Services veröffentlichen.

Jede Geodatenstelle hat eine vierstellige Nummer als Bezeichner, z.B. 0051. Zusammen mit dem Bezeichner, auch Label, und dem Register Prefix wird der eindeutige Identifierer als urn deklariert. Der offizielle Name der Geodatenstelle, inklusive Akronym und Adressdaten sind in der Definition abgebildet.

Falls eine Geodatenstelle eine Übergeordnete Institution angeordnet ist, hat diese auch ein „übergeordnetes Konzept.Beispiel 0038 ZAMG als nachgeordnete Dienststelle des BMBWF 0051 ist dann mit dem Übergeordneten Konzept 0551 belegt.

Codelisten

In der Austrian INSPIRE Registry wurden über 30 Codelisten als Erweiterung des EU INSPIRE Vokabulars angelegt. Zahlenmässig bedeutend sind die Erweiterungen zum SOIL application schema. Eine zweite Gruppe umfasst die komplexen Land Use Erweiterungen, inhaltlich sind es die Klassifizierungen der AMA und die Categorien aus den Bundesländern insbesondere deren spezifischen legislativen Raumordnungs- und Planungs Richtlinien.

RoR Register Federation

Die INSPIRE Register Federation, auch Register of Registries (RoR) genannt, ist ein Meilenstein eines operativ vernetzten Systems von unterschiedlichsten Vokabularservern und Registries im INSPIRE Kontext. RoR ist ein Ergebnis aus der Die MIG-T Arbeitsgruppe MIWP 6 Registry, die durch die Konzeption und den „Technical Guidelines & Best Practices for INSPIRE registers and registries“ konkrete Anforderung zur technischen Entwicklung vorlegen konnte. Die RoR ist unter https://inspire.ec.europa.eu/register-federation/ erreichbar.

Ziel ist es, dass das alle Erweiterungen des EU-INSPIRE Vokabulars durch die Mitgliedsstaaten bzw. auch individuelle Datenprovider, wie GBA, an einer zentralen Stelle sichtbar und zur Verfügung stehen. Mit der RoR ist ein Fundament in Richtung Linked Open Data gesetzt worden. Dennoch ist eine aktive Weiterentwicklung gefordert. Die aktuelle Version der Registry soll deren Inhalt (in Zukunft ) automatisiert zur RoR pushen.

Bearbeitung von Codelisten

Zur Bearbeitung der Codelisten wurde durch die NKS eine einheitliche Vorgehensweise für die Aktualisierung & Erweiterung von Codelisten in die österreichischen Registry festgelegt. Momentan findet eine Umstellung auf die Re3gistry Version 2 statt, diese erlaubt den Inahlt mittels webbasierten User Interface zu editieren. Dennoch können Updates zu Codelisten bzw. neue Codelisten  mittels entsprechendem Template für Codelisten  übermittelt werden.

Siehe auch Codelist Erweiterungen

 

Zuständigkeiten im Bereich der Registry AT

 

  • Submitter (Geodatenstelle, die Daten harmonisiert und den Bedarf zur nationalen Erweiterung der Codelisten hat)
  • Kontaktpunkt INSPIRE.AT CodelistenRegister und Register für Metadaten Schemen:
  • Kontaktpunkt INSPIRE.AT Geodatenstellen Namensraum Register:
  • Assistenz: Christine Brendle (UBA); Freischaltung übermittelter Registerlisten
  • Register AT Kontrollgremium:
    • Aufgaben: Klärung von Grundfragen, Abstimmung mit der NKS
    • Leitung: Fahrner (BMLRT)
    • Mitglieder: Dürauer (Wien), Grillmayer (UBA), Jobst (BEV), Obersteiner (UBA), Brendle (UBA)
Veröffentlicht am 02.11.2021

Rechtliche Grundlagen

INSPIRE Legal Background zum Vokabular und Registries

Auf Basis der INSPIRE Direktive „Directive 2007/2/EC of the European Parliament and of the Council of 14 March 2007“ und deren Implementation Rules wird auf die digitale Vorhaltung von Codelisten auf nationaler Ebene hingewiesen. Die Software Komponente, die ein kontrolliertes Vokabular managen kann, wird als Registry bezeichnet. Der Inhalt einer Regsitry umfasst eine Reihe von Elementen, die klar beschrieben und durch eindeutige Ids referenzierbar sein müssen. Beispiele für solche Elemente sind die INSPIRE-Geodatenstellen (Datenprovider), Codelisten oder sonstige Dienste. 

Die INSPIRE-Registry bietet einen zentralen Zugangspunkt für eine Reihe zentral verwalteter INSPIRE-Register und Erweiterungen des Vokabulars durch die Mitgliedsstaaten. Diese Software ist nach Regeln der "ISO 19135, Geographic information — Procedures for item registration" durch die EU Kommission umgesetzt worden. Die Verwendung dieser Registry ist fakultativ, d.h. nicht vorgeschrieben, so dass andere Produkte ohne Barrieren ebenfalls verwendet werden können.

Das INSPIRE Vokabular ist in den themenspezifischen Datenspezifikationen, den Technical Guidelines genau beschrieben und definiert. Dabei ist zu unterscheiden welches Governance Level angwendat worden ist, "legal" oder "technical". Diese Unterscheidung wurde getroffen, da es eine Reihe von Klassifikationen aus anderen EU Direktiven wie NACE Code oder E-PRTR ebenfalls Bestandteil des INSPIRE Vokabulars sind und dementsprechend genutz wird. In der Implementing Rule zu Spaital Data & Services  sind diese gekennzeichnet. Ein weiterere Konsequenz daraus ergibt sich in der Funktionalität der Erweiterung von Code Listen und derren Werte.

Mehr zu diesem Thema

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